Digitale Gesundheitsanwendungen
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und bieten vielfältige Möglichkeiten, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern. Im Folgenden werden wir häufig gestellte Fragen zu digitalen Gesundheitsanwendungen beantworten, eine Liste der im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte gelisteten Anwendungen bereitstellen und erläutern, für wen sie geeignet sind. Außerdem werden wir definieren, was DiGA sind, den Grund für ihre Existenz erklären und auf die Abrechnungsmöglichkeiten eingehen.
Was sind digitale Gesundheitsanwendungen?
Digitale Gesundheitsanwendungen sind Softwareanwendungen oder Apps, die medizinische Informationen erfassen, verarbeiten oder zur Unterstützung von Diagnose, Behandlung oder Prävention von Krankheiten eingesetzt werden. Sie dienen dazu, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, die Effizienz zu steigern und den Patienten dabei zu unterstützen, ihre Gesundheit eigenständig zu managen.
Warum gibt es digitale Gesundheitsanwendungen?
Digitale Gesundheitsanwendungen wurden entwickelt, um den steigenden Bedarf an innovativen Lösungen im Gesundheitswesen zu decken. Sie ermöglichen es den Patienten, ihre Gesundheit aktiv zu überwachen, den Behandlungsprozess zu optimieren und die Kommunikation mit medizinischem Fachpersonal zu erleichtern. Zudem können DiGA helfen, Kosten zu senken und die Effizienz im Gesundheitssystem zu verbessern.
Wie werden die Gesundheitsanwendungen abgerechnet?
Die Abrechnung kann je nach Land und Gesundheitssystem variieren. In Deutschland haben digitale Gesundheitsanwendungen seit Oktober 2020 die Möglichkeit, in das DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte aufgenommen zu werden. Wenn eine DiGA in das Verzeichnis aufgenommen wird, können die Kosten für die Anwendung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die genauen Voraussetzungen und Abrechnungsmodalitäten sollten jedoch mit der jeweiligen Krankenkasse abgeklärt werden.
Im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sind derzeit verschiedene digitale Gesundheitsanwendungen gelistet. Hier ist eine Liste einiger Beispiele:
- Kalmeda: Eine Anwendung zur Tinnitus-Therapie, die Menschen mit chronischem Tinnitus dabei unterstützt, ihre Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern.
- Rehametrics: Eine digitale Rehabilitationsplattform, die Übungen und Trainingsprogramme für Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson oder Multipler Sklerose bereitstellt.
- Clienia Insight: Eine App zur Unterstützung von Menschen mit Depressionen, die ihnen hilft, ihre Stimmung zu überwachen, Selbsthilfemethoden zu erlernen und den Austausch mit Therapeuten zu erleichtern.
- Tinnitracks: Eine Anwendung zur Tinnitus-Behandlung, die auf der individuellen Frequenzanalyse basiert und personalisierte Musiktherapie zur Linderung von Tinnitus-Symptomen bietet.
- Velibra: Eine digitale Therapie zur Behandlung von Panikstörungen und Agoraphobie, die eine kognitive Verhaltenstherapie anbietet und den Nutzern hilft, ihre Ängste zu bewältigen und ihr Verhalten schrittweise zu verändern.
Es gibt viele weitere digitale Gesundheitsanwendungen im DiGA-Verzeichnis, die für verschiedene Gesundheitszustände und Zielgruppen entwickelt wurden. Jede Anwendung hat spezifische Funktionen und Merkmale, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Anwendungen für jeden geeignet sind. Die jeweilige Eignung hängt von der individuellen Situation, dem Gesundheitszustand und den persönlichen Zielen ab. Es wird empfohlen, sich vor der Nutzung einer DiGA mit einem Arzt oder Fachpersonal zu beraten, um die passende Anwendung für die individuellen Bedürfnisse zu finden.